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Automatik ungeschlagen?

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cmt-admin
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Automatik ungeschlagen?

Ich fotografiere in den meisten Fällen mit Zeitautomatik.
ISO 100 u. wenns dunkel wird od. ist, ISO 200 und >.
Bin aber mit dem Ergebnis nicht immer zufrieden.
In direkter Sonne z.B. ist das Bild überbelichtet.
In dunklen Bereichen ist das Bild unterbelichtet.
Gestern:

1. Bild, Zeitautomatik, Blende 5,6 ISO 100, 1/60, AF: Spot
Resultat ok, aber zu dunkel, müsste nachbearbeitet werden.
Bin nicht hellauf begeistert.

2. Bild, Automatik, Blende 5,6, ISO 500, 1/125
Resultat super, gut ausgeleuchtet, muss nicht bearbeitet werden.
Bin damit sehr zufrieden.

Wieso ist das so?
Muss ich bei Teilautomatik die Bildqualität testen?
Das kann's nicht sein.
Und welchen Einfluss hat der ISO-Wert über seine normale Aufgabe, der Lichtempfindlichkeit, denn noch?
Grüße Volker

11 ANTWORTEN 11
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thokoe
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Wenn Du ganz sicher sein willst, stell auf P oder Auto. Wenn Du z. B. den Spot-Modus aktiviert hast und dabei die Zeitautomatik mann kann es passieren, dass Du einen dunklen Bereich ausmisst und die Kamera alles drum herum berechnet. Spot-Modus ist in einem solchen Fall schlecht. Der ISO Wert bestimmt die Lichtempfindlichkeit und darüber hinaus natürlich auch die Blende und die Zeit. Die Details werden irgendwann (ab ISO 1600) weniger, so dass Du nicht mehr im Detail diese Knackeschärfe hast, die Du mit ISO 100 erzielst. Ich messe die Bilder grundsätzlich im manuellen Modus ein, dann kann ich eigentlich sicher sein, dass die Bilder stimmen. Die alpha 700 neigt aber scheinbar zur Überbelichtung...ich bin noch nicht so ganz dahinter gekommen, warum das so ist. In einfachen Worten hab ich jetzt mal ein bisschen erklärt, ich hoffe ich konnte helfen. Die wahren Profis werden sich aber bestimmt auch noch zu Wort melden. Ist ja ein sehr komplexes Thema, wen nicht sogar das Thema überhaupt in der Fotografie. Da braucht man schon ein paar Sätze mehr zur Erklärung.

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WAST__
Mitglied

Ich kann leider Deine Bilder nicht finden.
Um mehr darüber sagen zu können müsste ich die Bilder sehen.

Walter, seit 17.05.2008 dabei
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cmt-admin
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Hallo Walter.
Ich habe die Galerie missbraucht für mein Problem und zwei Bilder eingesetzt.
Aber schau mal rein, eins wurde mit Zeitautomatik, das andere mit voller Automatic gemacht.
Grüße
Volker

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Pixelgestalter
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Hallo Volker,

Zu Absatz 1
Bei Aufnahmen in direkter Sonne und dunklen Bereichen ist der Belichtungsumfang zu groß. Dieses kann die Kamera nicht darstellen. Im Histogramm kann man das erkennen.

Zu Bild 1 Spot-Belichtungsmessung
Wird gemacht, wenn man ein Objekt in einem dunklen Umfeld zeigen möchte.

Ich nehme bei solchen Motiven die Mehrfeld-Belichtungsmessung und korrigiere um +1 – +2 EV. Dieses kann man auch am Histogramm kontrollieren.
Weil der Belichtungsmesser auf ein mittleres Grau geeicht ist, reagiert er bei Gegenlicht- und Schneeaufnahmen mit einer knappen Belichtung. Deshalb die Korrektur.

Zu Bild 2
Die KM D 7D arbeitet bei der Vollautomatik stets mit der Mehrfeld-Belichtungsmessung. Ob das die Sony auch macht weiß ich nicht. Bei ISO 400 statt 100 ist die Verschlusszeit viermal kürzer bei gleicher Helligkeit. Dieses kann den Belichtungsunterschied erklären.

Schöne Grüße
Wolfgang

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Sir_Henry
Vielschreiber

Hallo Volker


Da gibt es zwei verschiedene Ansätze, für den einen muß ich weiter ausholen, der andere geht schneller:
Erst der schnellere:

Spotbelichtung ist was für Motive die sehr weite helle und sehr weite dunkle Bereiche haben.
Z.B. ein Portrait im Sonnenlicht einer Frau mit Hut. Unter dem Hut ist Schatten, mit der Spotbelichtung mißt du das Gesicht unter dem Hut an und bekommst es dann korrekt belichtet, während die Lichter über den Hut ausfressen...
Aber es kommt in so einem Fall ja auf das Gesicht an und man kann zufrieden sein...
(Nebenbei: Niemals Portraits von Menschen im direkten Sonnenlicht, geht immer in die Hose!)
Das funktioniert nur, wenn die Bereiche zwischen Licht und Schatten ausreichen groß sind, weil beim Auslösen nur geringfügig die Kamera geschwenkt, kommt die Spotmessung in einen Sonnenbereich schon zu ganz anderen Ergebnissen.
Also, wenn du nicht sicher bist, ob du Gesicht oder Himmel richtig belichtet haben möchtest, nimm die Mehrfeldmessung...

Zweitens, der oft falsch interpretierte Begriff des Dynamikumfangs muß hier mal kurz eingebracht werden...
Analoger Film hatte so um die 10 Blendenwerte Dynamikumfang. Digitalkameras sehr viel weniger. Erst die neuesten Generationen haben über die Dynamikerweiterung annähernd ähnliche Werte wie früher der Film.. (Unsere Alphas gehören mit zu den absoluten Spitzenreitern in dieser Disziplin...)

Aber was ist das eigentlich?

Man hat ein Motiv, Sonne und Schatten.
Man nimmt einen Belichtungsmesser und mißt den Wert im Licht, und man nimmt den Belichtungsmesser und mißt den Blendenwert im Schatten: Angenommen: Sonne Blende 32, Schatten Blende 1,7.
Dann kann man jetzt abzählen: 1,7 2, 2,8, 4, 5,6, 8, 11, 16, 22, 32.....
Das sind 10 Blendenwerte, die schafft kaum ein Film, und die schafft keine Digitalkamera, (ohne Unterstützung durch Dynamikverstärkung), wenn man die Aufnahme trotzdem machen möchte, muß man wissen es gibt Ausreisser in den Lichter oder im Schatten...
Deine Aufnahme hat so intensive Licht und Schattenbereiche, das erstmal die Spotmessung überfordert ist, und zweitens die Halbautomatik die keinerlei Möglichkeiten hat, das auszugleichen, dir ein korrektes Bild liefert, was du auf jeden Fall verwenden kannst, naämlich ein zu dunkles...
Die Vollautomatik setzt sich darüber hinweg und belichtet was sie im Mehrfeld mißt..erhöht den Iso Wert und macht ein zu helles Bild (die Lichter sind ausgefressen und die bekommst du nicht wieder hin...)

Nebenbei: Das ist der Grund, weswegen HRI - Fotos so erfolgreich sind...sie nehmen das Beste aus einer belichtungsreihe und erweitern diesen Dynamikbereich damit ungeheuerlich...

Also: Wenn du weißt was du tust, ist die Zeitautomatik die bessere Wahl, du kannst bei einem Motiv, das über dem Dynamikbereich der Kamera liegt, entscheiden, willst du die Lichter oder die Schatten korrekt belichtet haben. (Die Lichter nehmen, Zeichnung aus dem Dunklen herholen ist immer möglich, ausgefressene Lichter sind verloren)
Die Automatik macht da einen Kompromiss, der eindeutig schlechter ist!

LG
Henry

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cmt-admin
Besucher

Hallo Wolfgang, Hallo Henry.
Vielen Dank für Eure Bemühungen. Das ist schon eine bemerkenswerte Leistung u. Hilfestellung von Euch.
Ok, ich habe es, so glaube ich, verstanden und werde nun mit neuem Wissensstand meine Fotografie gezielt(er) fortsetzen.
Irgendwie war ich fürchterlich entsetzt, was mir meine Alpha da bot.
(in erster Linie eigentlich über das, was ich da selber fabrizierte)
Aber mit diesen Infos sehe ich die digitale Fotografie nun mit anderen Augen.
Einschalten u. knipsen kann jeder.
Aber einschalten, denken und fotografieren, das ist schon eine andere Sache.
Man sollte eben Lehre annehmen und umsetzen.
Und das werde ich versuchen, dank Eurer Hilfe.
Herzliche Grüße
Volker

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WAST__
Mitglied

Hallo Volker,
Wolfgang und Henry haben ja schon ausführlich über das Thema geschrieben.
Ich finde aber, dass ihre Ausführungen für manche von uns doch noch zu komliziert sind.
Um es leichter verständlich zu machen ein kleiner Nachsatz.

Wie Wolfgang schon geschrieben hat sind alle Belichtungsmesser auf 18% Grau geeicht.

Denn wenn man ein von einem durchnittlichen Motiv bei Tag alle Helligkeitswerte mischt kommt dieser Wert in etwa zustande.

Früher hatten die Kameras meist nur einen Belichtungsmesser der einen verhältnissmäsig großen Bildbereich in der Bildmitte abdeckte und so zu einem durchnittlichen Wert der Helligkeitswerte kam. Was ausserhalb des Messbereiches lag wurde nicht berücksichtigt.

Die Mehrfeldmessung macht heute nichts Anderes als den Durchschnitt aus vielen kleinen Messpunkten über einen größeren Bildbereich zu errechnen.
Das funkioniert aber auch nur bei einem Motiv mit durchnittlichen Helligkeitsverlauf.

Wenn aber ein Motiv sehr dunkel ist, "denkt " der Belichtungsmesser es müsste grau sein und das Bild wird zu hell.
Wenn ein Motiv sehr hell ist, "denkt" der Belichtungsmesser ebenfalls es müsste grau sein und das Bild wird zu dunkel.

Um es leichter zu verstehen kann man mal eine schwarze und eine weisse Fläche bei gleicher Beleuchtung fotografieren. Das Ergebnis wird in beiden Fällen ein graues Bild sein. Dabei kannst Du alle Messarten deiner Kamera einsetzten, es ist immer das gleiche Ergebniss.
Bei deiner Spotmessung hast Du auf die Lichter gemessen, der Belichtungsmesser "denkt " grau und das Bild wurde zu dunkel.

Um nun zu korrekten Bildern zu kommen muss man also bei dunklen Motiven unterbelichten und bei hellen Motiven überbelichten.

Bei einer Schneelandschaftz.B sind es ca. 2 Blendenwerte überbelichtet damit der Schnee auch weiß aussieht.

Bei Nachtaufnahmen muss man dem entsprechend Unterbelichten.

Alternativ kann man auch auf eine 18% Graukarte messen, speichern und auslösen.

Wenn keine Graukarte zur Verfügung steht, hilft oft schon die Innenfläche Deiner Hand.
Die entspricht für den Belichtungsmesser in etwa auch den 18% Grau.

Wie Henry schon schrieb kann der Film oder der Chip nicht alle Kontraste verarbeiten.
Deshalb must Du für Dich abwägen was wichtig ist in deinem Motiv und ob entweder die hellen Partien " ausfressen" oder die dunklen " absaufen"

Hoffe ich konnte Dir und ein paar anderen weiterhelfen

Walter, seit 17.05.2008 dabei
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cmt-admin
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Sehr gut beschrieben, Walter.
Es wird mir klar, wie die digitale Technik funktioniert.
Für mich - eine riesengro0e Erkenntnis.
Ich bin froh, dieses Thema ins Forum eingestellt zu haben.

Danke u. Grüße
Volker

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WAST__
Mitglied

An Alle,

Noch eine kleine Lektion zum ISO- Wert.

Der ISO Wert steuert die Empindlichkeit des Chips oder Films.

Bei normalen Bedingungen reicht ISO 100 oder 200.

Wenn man aber schnelle Belichtungszeiten braucht um eine Bewegung einzufrieren oder die Verwacklungsgefahr zu minimieren erhöht man schon mal auf 400-800 ISO.

Bei Konzertaufnamen müssen es auch schon mal 1600 oder 2000 ISO sein.

Denn man muss bedenken dass ein Blitz besonders der Interne Blitz nur wenige Meter reicht.
Ausserdem verfälscht ein Blitz immer die vorhandene Lichtstimmung und die Sitznachbarn sind durch die Blitzerei auch gestört.

Mein Bild die Csardasfürstin http://club-sonus.sony.de/gallery/showImageDetails.htm?galleryItem=27497&pageNumber=5&pageContext=po... wurde aus ca. 30 Meter Entfernung ohne Blitz und ohne Stativ aufgenommen.

Dabei sollte man aber beachten, dass mit jeder Erhöhung des ISO- Wertes die gefahr des Bildrauschens zunimmt.

Im umgekehrten Fall, z.B. wenn man Bewegungen auch bewegt darstellen möchte und lange Belichtungszeiten braucht, verringert man den ISO- Wert auf einen möglichst kleinen Wert.

Zusätzlich kommt bei all den Einstellungen auch noch die Blende ins Spiel.

Mit ihr steuert man zusätzlich noch die Schärfentiefe.

Kleiner Blendenwert = schnellere Verschlußzeit + geringere Schärfentiefe!
Großer Blendenwert = langsamere Verschlußzeit + größere Schärfentiefe

Wenn man also schnelle Zeiten und große Schärfentiefe braucht muss man den ISO-Wert erhöhen.

Bei statischen Motiven und vom Stativ kann man allerdings ruhig mit ISO 100 ( wegen der besseren Auflösung) und längeren Zeiten und größeren Blendenwerten fotografieren.

Ich hoffe ich konnte mit meiner Kurzfassung über das Thema Belichtung ein paar Leuten weiterhelfen. Es sind ja schon ganze Bücherregale voll über das Thema geschrieben worden. Aber meist mit soviel Theorie über Linsen und Brechungswinkel und und...
das viele nicht mehr durchblicken.
Der Rest ist eigendlich nur noch ausprobieren und eigene Erfahrungen sammeln.

Walter, seit 17.05.2008 dabei